Bei mir bekommt Ihr diese Woche keine Faschingskrapfen. Bei mir gibt es Saisoneröffnungskuchen! Das ist ja inzwischen gute Tradition beim Laubenhausmädchen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen locken und es nicht mehr beim kurzen Kontrollgang durch den Garten bleibt, sobald also der erste (fast) richtige Gartentag lockt und die Wetteraussichten zum Werkeln einladen, muss Kuchen her.
Es gab auch schon Jahre, da habe ich der Einfachheit halber auf gekauften Kuchen vom Bäcker oder aus meinem Lieblingscafé in unserer Nachbarschaft zurückgegriffen, weil ich einfach keine Zeit hatte, selbst zu backen, oder weil ich vergessen hatte, einzukaufen. So ist das mit dem Gartenleben – das passiert eben manchmal einfach. (Oder wie Tjorven sagt: „Das kommte halt so!“) Diesmal fiel es mir auch erst beim Frühstück ein. Siedendheiß, sozusagen. Siedendheiß. Oh, äh, verdammt! Wenn du nachher in den Garten gehst, brauchst du doch Kuchen?! So oder so ähnlich schoß es mir durch den Kopf. Extra noch einkaufen zu gehen, darauf hatte ich aber keine Lust. Also habe ich rasch geguckt, was die Vorräte noch so hergeben würden. Mehl ist ohnehin seit C. immer ausreichend im Haus. Bei den Backzutaten fand sich etwas Mohn, im Kühlschrank warteten noch exakt drei Eier auf ihre Verwendung. Da war also schon mal klar – am besten finde ich ein Rezept, das nicht mehr als drei Eier vorsieht. Und noch besser ist es ein schnelles Rührkuchen-Rezept, damit ich von der kostbaren Gartenzeit nicht allzu viel abzuknapsen brauche und mich trotzdem auf eine Kaffeepause mit Kuchen auf der Laubenterrasse freuen kann!
Gedacht, gesucht – gefunden … Tadaa, der Saisoneröffnungskuchen à la Laubenhausmädchen für die Gartensaison 2022 ist ein Mohn-Joghurt-Kuchen aus der Kastenform.
Und hier kommt das Rezept für Euch.
Für einen Kuchen benötigt Ihr 120 gr Mohn, drei Eier, 125 gr Zucker (ich habe Rohrohrzucker verwendet), 200 gr Naturjoghurt (das kann auch griechischer Joghurt sein, wenn Ihr welchen da habt. Muß aber nicht), eine Prise Salz, eine Messerspitze Vanille (oder zwei), 120 gr Rapsöl, 280 gr Mehl (gerne Dinkel) und ein Päckchen Backpulver.
So übersichtlich die Zutatenliste, so fix ist dieser Kuchen zusammengerührt – und erst recht gebacken!
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Dann: Eier und Zucker in eine Schüssel geben und mit den Quirlen des Handrührgerätes schaumig schlagen. Anschließend Joghurt, Salz, Vanille und Rapsöl hinzufügen und so lange weiter rühren, bis eine cremige Masse entsteht.
Zuletzt das Mehl nach und nach zufügen und weiter rühren, rühren, rühren. (Heißt ja schließlich nicht umsonst Rührkuchen.)
Eine Kastenform fetten oder mit Backpapier auslegen, in etwa die Hälfte bis zwei Drittel des vorbereiteten Teiges einfüllen und glattstreichen. Den übrigen Teig mit dem Mohn mischen und ebenfalls in die Backform geben. Tipp: Wenn Ihr Euren Mohnkuchen gern etwas kletschiger mögt, die Samen zuvor mit dem Pürierstab oder im Blitzhacker zerkleinern.
45 bis 50 Minuten backen. Und: Stäbchenprobe nicht vergessen!
Gut, wenn dann noch eine passende Brotdose vorhanden ist, in der sich der Kuchen in den Garten transportieren läßt. Das ist mir nämlich auch noch gerade rechtzeitig eingefallen: So früh im Jahr ist ja das Wasser auf der Anlage noch gar nicht wieder angestellt! Geschirrspülen ist also nicht, jedenfalls, wenn ich nicht das gute Sprudelwasser aus der Flasche dafür aufkochen will. (Will ich nicht.)
Immerhin habe ich sogar daran gedacht, mit Gartenhandschuhen zu arbeiten. (Siehe oben: Wenn das Wasser noch nicht angestellt ist, kann ich mir ja auch kaum die Hände waschen, und dann sehe ich doch wieder aus wie die Sau, wenn ich nach Hause komme … Das muss ja vielleicht nicht sein, nicht am ersten Tag der Saison.) Oh, aber wie gut das tat! Wie obergut das tat, endlich wieder die Hände im Beet, die Schere in der Hand, die Sonne im Gesicht. Wie ich das vermißt habe! Beete aufräumen ist eindeutig besser als Küche aufräumen. Und ich hoffe so sehr, daß das im März so weitergehen kann, daß der Frühling wirklich bald kommt und uns ein paar sonnige Tage im Garten schenkt, das wäre so schön! Von Regen und Wind und Wind und Regen habe ich jedenfalls wirklich langsam genug. Geht es Euch auch so?