Frühlingsfarben und ein Marmeladenrezept {Rhabarberzeit}

Hat die aber mal lange nichts von sich hören lassen? Ja, hat sie, das stimmt. Seit März? Ich geb’s wohl zu. Falls Ihr Euch gefragt habt, ob’s das Laubenhausmädchen überhaupt noch gibt… Ja, ich bin noch da! Der Blog ist auch noch da, leise zwar, aber ja. Da!  Und der Garten – auf den Garten ist sowieso immer Verlaß. Er scheint es mir noch nicht einmal besonders übel zu nehmen, daß ich in den letzten Monaten so selten bei ihm war und nie mehr als ein paar Stunden  abzwacken konnte. Der Garten ist einfach da. Der wertet nicht, der wartet. Er macht in der Zwischenzeit sein Ding, so rein unkrautmäßig und so. Aber er ist da, und das ist toll.

Die Krokusse kamen, dann die Tulpen und die Hasenglöckchen und der Zierlauch. Inzwischen blühen die Beerensträucher, im Gemüsebeet hat sich – ich würde ihn ja beinahe vermisssen! – der Schachtelhalm ganz breit gemacht. Zwischen den Stauden kann ich wohl längst die ersten Schneckenspuren ausmachen die erste große Schneckenbande absammeln, derweil die Erdbeeren, die ich im September noch in einer kleinen Hauruck-Aktion in das kleine Hochbeet gepflanzt habe, erste, riesengroße Früchte ansetzen.  Nach Feierabend rücke ich an, setze eine nach der anderen die Dahlienknollen wieder in die Erde und ziehe die vorgezogenen Gemüsepflanzen ins große Beet hinter der Laube um. Mit Geduld und Spucke, heißt das bei uns.

Abgesehen von den Kartoffeln wächst da dieses Jahr noch nicht so viel (auf unserem Acker!), denn ich war in den letzten Zeit oft am Wochenende nicht in Bochum. Das mußte so sein, sollte so sein, ging auch nicht anders und war auch gar nicht anders gewollt. Bei meiner Familie wurde ich dringender gebraucht. Aber deshalb habe ich jetzt so viel nachzuholen, und deshalb habt Ihr im Frühling auch kaum was vom Laubenhausmädchen gehört. Ob das jetzt anders wird? Ich kann’s nicht versprechen, aber ich hab‘ trotzdem was für Euch. Das weltleckerste und welteinfachste Rhabarbermarmeladenrezept nämlich! Jawohl. Der Rhabarber ist auch ohne mein Zutun total ins Kraut geschossen, da mußt‘ ich doch was machen. (Düngen im Spätsommer hilft ganz offensichtlich. Ich verwende dafür Hornspäne: um die Rhabarberpflanzen herum locker in die Erde einarbeiten, angießen, fertig.)

Was Ihr für die Marmelade braucht?
1 kg Rhabarber, geputzt und in mundgerechte Stücke geschnitten, 1 Vanilleschote, 500 gr Einmachzucker (2:1).

Die angegebene Menge reicht für vier Gläser à 250 ml (oder die entsprechende Anzahl kleinerer Gläser, je nachdem).

Es ist wirklich die einfachste Marmelade der Welt! Ich schwör‘. Der geschmacksverstärkende Trick dabei: die Rhabarberstücke über Nacht mit dem Zucker und der Vanilleschote – vorher aufschneiden und das Vanillemark herauslösen – durchziehen lassen. Je frischer der Rhabarber, um so mehr Saft sammelt sich währenddessen an. Und um so köstlicher wird auch die Marmelade am Ende. Frisch-säuerlich, fruchtig, vanillig. Einfach nur: Rhabarber pur. Und so unfassbar lecker!

Der Rest ist dann noch einfacher: Rhabarber-Saft-Mischung aufkochen, einige Minuten sprudelnd kochen lassen. Einmal grob pürieren, in die vorbereiteten, gut mit kochendem Wasser ausgespülten Gläser füllen, Gläser zuschrauben und auf den Kopf stellen, abkühlen lassen. Fertig! Achtung: die Vanilleschote mitkochen, aber vor dem Pürieren und Abfüllen aus dem Topf nehmen.

Aus eigener Erfahrung kann ich Euch sagen, lange hält dieser Marmeladenvorrat nicht. Da muß ich noch mal nachkochen!

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