Gartenglück – und Ernteschätze. Tomatillosalsa

Experimente, Experimente! Heute möcht‘ ich Euch von einem erzählen.

Erinnert Ihr Euch noch an den Frühling? An den Saisonstart hinter Laubenhausmädchens Südfenster? – So schließen sich die Kreise. Daß aus der Tomatillo etwas werden würde, hab‘ ich damals ganz besonders gehofft. Ein exotischer Neuzugang in unserem Garten, das sollte doch… Und mußte gefälligst! Bis dahin hatte ich über die Tomatillo nur in Rezepten aus der mexikanischen Küche gelesen und mich gewundert. Tomatillo? Das klang doch irgendwie nach Tomate – aber irgendwie auch nicht. Und wo immer ich danach guckte, auf dem Markt, beim Gemüsehändler, im Feinkostgeschäft: von den mysteriösen Früchten keine Spur. Aber Saatgut, das konnte ich bestellen. Einen Versuch war das jawohl allemal wert!

Ähnlich wie Tomatenpflanzen könne man die Tomatillo halten, lernte ich dann. Ich setzte sie also in größere Kübel und stellte einen ins Tomatenhaus und den anderen auf die Terrasse, regengeschützt unter das Vordach der Laube. Schön sahen sie aus mit ihren kleinen gelben Blüten und dem hellgrünen Laub, und beim Wachsen konnte man ihnen zugucken. Die kleinen runden Früchte wachsen in Blütenkelchen – wie bei der Andenbeere (Physalis), mit der die Tomatillo wohl verwandt ist. Ihre eigentliche Heimat liegt in Mexiko und Mittelamerika. Bei uns haben sich die Pflanzen aber auch ganz wohl gefühlt, hatte ich den Eindruck. Ich habe sie nicht einmal groß gedüngt, regelmäßiges Gießen hat vollauf genügt. Und jetzt konnte ich tatsächlich zwei Handvoll Früchte ernten! – Große Aufregung… Und was nun damit tun vor allem? (Ob man die auch roh essen kann? Ich hab’s nicht probiert.)

Eine Salsa erschien mir eine gute Idee, am besten etwas, das sich konservieren ließe für die nächste Gelegenheit, Tacos oder Enchiladas oder so etwas zuzubereiten. Wenn Gäste kommen! Ein Rezept fand ich im Internet (– ach, dieses Internet! Wie konnten wir jemals ohne leben?) auf den Seiten von food in jars: Roasted Tomatillo Salsa. Das klang einfach: Ich hab‘ mich ungefähr daran gehalten.

Meine Übersetzung des Rezepts – für ein größeres Glas Salsa – lautet so:  Ich habe 300 gr Tomatillos mit etwa 200 gr roten Kirschtomaten kombiniert. Außerdem auf der Zutatenliste: 2 große Schalotten, 4 Knoblauchzehen, eine großzügige Handvoll glatte Petersilie, Salz und Zucker (jeweils etwa eine Prise) und 1 kleine getrocknete Chilischote.

Die Zutatenliste scheint variabel – Koriandergrün paßt natürlich auch immer dazu (ich konnte bloß gestern im Supermarkt keins mehr kriegen), vielleicht ein bißchen Zitronen- oder Limettensaft… Das teste ich dann bei der nächsten Ernte.

Und so geht’s:

1. Die Tomatillos aus ihren Hülsen befreien, sorgfältig unter warmem Wasser abbrausen (sie kleben ein bißchen, habe ich festgestellt – als ob sie eine natürliche Wachsschicht hätten). Die Tomaten ebenfalls waschen.

2. Die Früchte halbieren und mit der Schnittfläche nach unten auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech auslegen.

3. Zwei der  Knoblauchzehen und eine Schalotte schälen und grob in Stücke zerteilen, aufs Blech geben.

4. Das ganze bei 250 °C im vorgeheizten Backofen rösten, bis die Früchte zu bräunen beginnen und’s um sie herum ordentlich blubbert. Etwa 10–15 Minuten.

5. In der Zwischenzeit die Petersilienblätter abzupfen und waschen, die übrigen Knoblauchzehen und die zweite Schalotte putzen und alles beiseitestellen.

6. Das geröstete Gemüse in einen Topf geben, Kräuter, Knoblauch und Schalotte grob zerkleinert zugeben und mit dem Pürierstab zermusen. Salz und Zucker zugeben und nach Geschmack einen Schuß Zitronensaft. Kurz aufkochen lassen. Die Salsa ins vorbereitete, heiß ausgespülte Glas geben, zuschrauben – fertig! An dieser Stelle kommt die kleine Chilischote noch ins Spiel: Ich habe sie vor dem Einfüllen der Sauce ins Glas gegeben. So kann das Gewürz seine Schärfe abgeben, solange sie durchzieht.

Ob’s schmeckt? Ich werde berichten. Habt Ihr noch andere Tomatillo-Rezepte für mich?

 

 

 

2 Antworten auf „Gartenglück – und Ernteschätze. Tomatillosalsa“

  1. Die sehen ja putzig aus! Ich gebe zu, ich habe vorher noch nie etwas von Tomatillos gehört, ich kenne nur Andenbeeren. Die hat mein Vater im Garten. Da macht er immer super leckere Marmelade draus und wenn ich Glück hab, kann ich davon ein Glas abstauben.

    Vielleicht sollte ich ihm mal den Anbau von Tomatillos ans Herz legen 😉

    Liebe Grüße,
    Mirtana

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