Große Kirschenliebe. Und ein Dessert

Eßt Ihr auch so gerne Kirschen? Ich liebe Kirschen. Frisch vom Baum schmecken sie am allerbesten, finde ich. Oder in der Marmelade. Als Kompott, auf Waffeln … im Kuchen! – Und wie ich mich freue, daß mitten in unserem Garten ein großer, alter Kirschbaum steht: Das ist mein Schönstes, jedes Jahr wieder. Wenn am Kirschbaum die ersten Knospen aufgehen, zähle ich schon die Blüten und freue mich auf die Ernte. (Geduld ist nicht Laubenhausmädchens Stärke.)

2016 hat der Baum es gut mit uns gemeint, eimerweise haben wir Kirschen gepflückt. So viel, daß wir die frischen Früchte gar nicht alle auf einmal essen konnten. So viel, daß mit dem Marmeladekochen nicht mehr hinterherzukommen war. Und so viel, daß der Freund sich dachte, och, die Kerne alle wegschmeißen, das ist doch doof. Verschwendung. Was macht er? Setzt kurzerhand einen Likör an. Gewaschene Kirschkerne, dunkler Kandiszucker, Doppelkorn. Das ein paar Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen, und heraus kommt ein 1a Likör – schmeckt bald wie Amaretto, aber viel weniger süß. Und sehr kirschig. Ganz schön gut! Schöne Farbe auch. Derweil hatte ich’s mir noch einfacher gemacht und die restlichen Kirschen einfach eingefroren. Irgendwas würde man damit sicher noch anstellen können, dachte ich mir. Später im Jahr, wenn es gut tut, daß man ein bißchen vom Sommer in den Winter herübergerettet hat. Vielleicht ließe sich ja beides kombinieren, die Kirschen und der Likör …?

Tadaa!! – Total einfach: Tiramisu à la Laubenhausmädchen. Okay: Quarkdessert à la Laubenhausmädchen. Um’s ein bißchen weniger schwer zu machen, habe ich Mascarpone und Sahne durch Quark und Joghurt ersetzt und nur dezent mit Zucker gesüßt. So schmeckt’s in Kombination mit den Kirschen beinahe sommerlich frisch.

Aber der Reihe nach. Für zwei Gläser in der Größe der abgebildeten (ca. 400 ml) braucht Ihr etwa 500–600 gr Kirschen, etwas Speisestärke oder Mehl, 250 gr Quark und 200 gr Naturjoghurt, Zucker nach belieben (Vanillezucker gibt sicher auch eine schöne Geschmacksnote), Zimt und natürlich – Löffelbiskuits und ein Gläschen oder zwei Likör.

1. Die Kirschen erwärmen und mit Speisestärke andicken, nach Geschmack süßen. Ein Tip: Die Stärke zuerst  mit kaltem Wasser glattrühren und diese Flüssigkeit zu den Früchten geben. Das ganze dann erst aufkochen – und rühren, rühren, rühren. So gibt’s keine Klümpchen.

2. Die Löffelbiskuits in kleinere Stücke teilen und diese – hochkant – zuunterst in die Gläser stellen. Mit Likör beträufeln, ziehen lassen.

3. Während die angedickten Kirschen abkühlen, die Quarkcreme vorbereiten. Dazu Quark und Joghurt in einer geeigneten Schüssel glattrühren und wieder: nach Geschmack süßen.

4. Jetzt die Schicharbeit: auf die Löffelbiskuits zuerst ein paar Eßlöffel Kirschen geben und darauf großzügig Quarkcreme verteilen. Mit Zimt bepudern – fertig. Die Gläser bis zum Verzehr in den Kühlschrank stellen.

Einfacher geht’s wirklich fast nicht, oder? Schnell gemacht, noch schneller verspeist. Und echt lecker. Wer den Zimt nicht mag, kann sicher ersatzweise auch Kakao nehmen. Oder das eine wie das andere ganz aus dem Rezept streichen, wie’s beliebt. Zu Weihnachten ist es vielleicht auch eine nette Idee, die Kirschen mit winterlichen Gewürzen zu verfeinern, das gibt noch mal eine extra Note. (Statt Zimt obenauf.) Wenn Euch fürs Essen mit der Familie oder mit Freunden noch der Nachtisch fehlt? – Glaub‘ ich ja nicht, am 22. Dezember … aber: wer weiß? Bei uns kommt das Kirschen-Dessert jedenfalls zu Silvester auf den Tisch, das steht schon fest.

 

 

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