Wann habe ich Euch eigentlich das letzte Mal Bilder aus dem Garten gezeigt? Ihr wisst’s auch nicht so genau, sagt Ihr? Na also – dann wird’s ja höchste Zeit, daran etwas zu ändern. (Ich kann mich nämlich auch nicht erinnern.)
Kommt Ihr mit auf einen kleinen Rundgang? Am vergangenen Wochenende habe ich mir endlich mal wieder den Fotoapparat geschnappt und ein paar Schnappschüsse aufgenommen. Bei dem wunderbarsten Herbstwetter! Das musste man doch ausnutzen. War’s bei Euch dieser Tage auch so sonnig und warm? Hier hat das Thermometer an der Laube tatsächlich um die 20 °C angezeigt und wir saßen im T-Shirt auf der Terrasse. Ziemlich verrückt – für Anfang November!
Wenn ich’s nicht besser wüßte, würde ich denken, es wäre Frühling. Und täglich grüßt das Gartentier… Oder so ähnlich? Im Frühjahr war ich ja schon mal so froh und (überaus) dankbar, daß ich in den Garten verschwinden konnte, wann immer ich dachte, nu‘ fällt mir aber wirklich gleich die Decke auf den Kopf. Daran hat sich bis jetzt nichts geändert – ganz im Gegenteil. Da die Tage immer kürzer werden und die Chancen schwinden, nach Feierabend noch bei Lichte vor die Home-Office-Tür zu kommen, kann ich’s am Wochenende kaum erwarten, Zeit im Garten zu verbringen.
Im Oktober habe ich noch bei Dauerregen das viele Laub von der Wiese in die Beete umverteilt und die Tomaten ausgemacht und später bei Sprühregen zwei Handvoll Tulpenzwiebeln in der Erde versenkt… Was für eine unglaubliche Wohltat war da doch dieses sonnige Novemberwochenende!
Und die Arbeit im Garten geht uns ja nicht aus. Ganz im GegenteilNeulich haben wir nämlich aus Versehen geschätzte zehn Quadratmeter Bambus-Wildwuchs in dem großen Staudenbeet an der Terrasse freigelegt. Wie das nu‘ wieder kommen konnte, fragt Ihr Euch? Das würde ich in der Tat auch gerne mal wissen! Indem wir den beiden uralten, völlig verwachsenen und von innen verkahlten Rhododendronbüschen eine neue Frisur verpassten, fürchte ich… So kam das. Schön blöd, ich weiß! Ich weiß.
Wer stutzt schon freiwillig solch’ne riesigen Büsche zurecht? Jetzt haben wir den Salat… Und zwar überall. Ich meine: ü-ber-all! Hinter und unter und neben und zwischen den ollen Rhododendrönern konnte sich der fiese Fiesling ziemlich ungehindert ziemlich ausbreiten. Und er kam noch nicht mal von den Nachbarn rüber! Die Vorbesitzerin unserer Parzelle war’s. Sie hat den Bambus in den Garten geholt – auch noch freiwillig, munkeln die Nachbarn. Das ist mir natürlich völlig unverständlich.
Aber ich bin der alten Frau Friedrichs fast ein bißchen dankbar dafür, daß sie uns diese Mammutaufgabe beschert hat, denn so werde ich einfach den ganzen Winter über jedes Wochenende in den Garten gehen und mich voll austoben können. Spitzhacke anyone? Wiedehopfhaue? Wurzelspaten? Oder alle drei auf einmal? Das ist viel besser als jeder Besuch im Fitneßstudio, sage ich Euch. Und außerdem ein willkommener Anlaß, endlich mal wieder einen Kuchen zu backen. Denn wer arbeitet, soll schließlich auch essen!
Und da ich ja ohnehin vor ein paar Monaten schon beschlossen hatte, daß 2020 ein Kuchenjahr wird…teile ich an dieser Stelle das Rezept für den fluffigsten aller fluffigen Vanille-Rührkuchen. Schnell gemacht und noch schneller weggenascht, so unglaublich köstlich ist der! Mein Go-to-Kastenkuchen-Rezept, wenn ich nicht viel Zeit habe, aber trotzdem nicht zum Bäcker gehen, sondern selber backen möchte. Die Zutatenliste ist übersichtlich, der Kuchen dafür umso leckererer.
Für eine normal große Kastenform braucht Ihr 225 gr zimmerwarme Butter, 300 gr Zucker, einen großzügigen TL Vanillearoma oder das Mark einer Vanilleschote, 4 Eier, 220 gr Mehl und eine Prise Salz.
Ofen vorheizen nicht vergessen, 180 °C bitte. Backzeit ca. 50–60 Minuten.
Und so geht’s:
1. In einer großen Schüssel die weiche Butter und den Zucker mit den Quirlen des Handrührgerätes zu einer luftig-fluffigen Creme verarbeiten.
2. Vanille und Eier zufügen, ordentlich unterrühren.
3. Mehl und Salz vorsichtig zufügen und auf niedriger Stufe weiterrühren.
4. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte oder gefettete Kastenform füllen und etwa eine Stunde backen. Hölzchenprobe nicht vergessen! (Dieser Rührteig ist so reichhaltig, es ist mir auch schon passiert, dass ich den Kuchen vor lauter Appetit einfach ein bisschen früh aus dem Ofen geholt habe…)
Wie verbringt Ihr denn diese Novemberfrühling-Sonnentage? Erzählt doch mal, ich würde mich freuen!
Hier bei uns in Nova Scotia, Kanada, ist auch nochmal Frühlingswetter! Wir erfreuen uns auch sehr an den warmen Temperaturen, da der Winter hier sehr lange ist (bis April!).
Wir ernten im Moment noch Kartoffeln (Bamberger Hörnchen 😉), Karotten, Rosenkohl und Rote Beete! Der Knoblauch ist schon fürs nächste Jahr gesetzt.
Dein Kuchenrezept werde ich bald mal ausprobieren! Vielen Dank!
Liebe Grüße!
Agnes
Na, Du kennst ja die Bochumer Winter – normalerweise viel mehr Regen als Schnee und seltsame Temperaturen… 😉 Da war ich für die sonnigen Tage, die wir jetzt hatten, echt dankbar. Ein kleiner Wärme-Vorrat für später! Bamberger Hörnla wollen wir im nächsten Frühjahr auch anbauen, im September waren wir ja noch dort (in Bamberg, meine ich), da habe ich auf dem Markt einen großen Sack gekauft.Die lagern wir jetzt in der Laube, und hoffentlich überleben sie’s auch. Viel Spaß beim Backen! Und liebe Grüße nach Kanada!