Die ersten Brownies, die ich je selber gebacken habe. Dieses Rezept begleitet mich seit 20 Jahren – na, eigentlich schon länger. Seine Geschichte ist schnell erzählt: Ich habe es aus Amerika mitgebracht. Klar. In der elften Klasse gab’s einen Schüleraustausch nach Vermont, drei Wochen große Freiheit, High School, Leben in der Gastfamilie. Und Ben & Jerry’s… Hammer.
(Wie viele Pint-Container schafft man, denkt Ihr? Wenn man drei Wochen Zeit hat? Wir kriegten jedenfalls die großen Löffel immer schon mit dazu, wenn wir in der Stadt, in Burlington, im Scoop Shop saßen. Und aßen. Peanut Butter Cup war meine erste absolute Lieblingssorte.*)
So oder so – wir liebten dieses Eis damals schon sehr. Sehr. Ohne auszukommen, war nur schwer vorstellbar… (Und es waren die 1990er, bei uns konnte man es damals noch längst nicht kaufen.) Aber! Es gab ja dieses Buch! Eine kleine Sammlung von Rezepten, die Ben & Jerry wohl selbst verraten hatten (dachten wir), und ein oder zwei von den Freundinnen aus unserer Austauschgruppe bekamen am Ende ein Exemplar davon. – Die Glücklichen! Natürlich machten diese Bücher bei uns die Runde. Ich konnte auch eins ausleihen, und so kam dieses Brownies-Rezept zu mir. Und ist geblieben. (Handschriftlich festgehalten, die olle Kladde hüte ich heute noch wie einen Schatz.) Eine Zeitlang habe ich die Superfudge Brownies wirklich zu jeder Party gebacken. Jetzt gibt es sie nur noch zu besonderen Gelegenheiten – oder wenn Reunion ist, Mädelswochenende, so wie neulich…
Die Zutaten für eine Portion: 2 Tafeln (je 100 g) Zartbitterschokolade, 1/2 Tasse Butter, 4 Eier (bei Zimmertemperatur), 1/2 Teelöffel Salz, 2 Tassen Zucker, Vanilleextrakt, 1 Tasse Mehl, vielleicht noch ein bißchen Puderzucker.
Die Maßangaben beziehen sich auf die amerikanischen Cups, Tablespoons und Teaspoons. (Umrechnungshilfen findet Ihr an vielen Stellen im Internet.)
Und so geht’s – total simpel:
1. Ofen auf 180 °C vorheizen.
2. Eine Brownies-Form, rechteckige Auflaufform oder ein kleineres Backblech mit erhöhtem Rand – je nachdem, was Ihr da so habt – mit Backpapier auslegen oder mit etwas Butter einfetten und mit Mehl bestäuben. (Ich nehme lieber Backpapier.)
3. Schokolade und Butter im Wasserbad schmelzen und dabei regelmäßig rühren, damit beide Zutaten sich zu einem cremigen Schmelz verbinden. Abkühlen lassen. Das geht, wenn man’s sehr eilig hat, auch im Kühlschrank: Dann ist allerdings Vorsicht geboten, daß die Masse nicht direkt wieder fest wird. Flüssig soll sie auf jeden Fall bleiben.
4. Eier und Salz in einer Rührschüssel schaumig schlagen und nach und nach den Zucker dazugeben. Weiter rühren, rühren und rühren (mit den Quirlen des Handrührgeräts auf höchster Stufe), bis eine dickcremige, fluffige Masse entsteht und der Zucker sich aufgelöst hat (keine Geräusche mehr macht). Die Vanille hinzufügen. Dann die Schokoladen-Butter-Masse zugeben und mit einem großen Löffel vorsichtig unterheben – hier nicht mehr den Mixer benutzen, damit die Mischung nicht ihre Fluffigkeit (– sagt man das so?) verliert. Zum Schluß – genauso vorsichtig – das Mehl unterheben.
5. Die Masse in die vorbereitete Backform geben, eventuell etwas glattstreichen und auf mittlerer Schiene etwa 25–30 Minuten backen. Abkühlen lassen und vielleicht noch mit Puderzucker bestäuben.
Die Brownies schmecken allein schon ganz köstlich… Wenn Ihr sie nicht vielleicht in Euer Lieblings-Eis krümeln wollt? (– Chocolate Fudge Brownie, anyone??) Oder, noch besser, mit Eiscreme füllen. Das geht auch. Wenn Ihr den Teig in der Springform backt, den Brownie längs in der Mitte teilt und die untere Hälfte mit Eis, sagen wir, belegt?! Garniert, beschmiert, dekoriert? Beladet? (Keine Angst vor Kalorien, sagt das Laubenhausmädchen.)
Und, welches sind Eure liebsten Brownies-Rezepte?
*Hinweis: Dies ist kein gesponserter Post. Keine Werbung. Bloß eine Schnurre aus meiner Jugend, wie man in meiner Familie gern sagt. Und die teile ich hier mit Euch.
Dieses ist das Buch, auf das ich mich in meinem Post beziehe: Ben&Jerry’s Homemade Ice Cream and Dessert Book. Ben Cohen and Jerry Greenfield with Nancy L. Stevens, Workman Publishing 1994.