Ist dies nun das letzte Rezept im alten Jahr? Oder das erste im neuen? Vielleicht beides. Backen wollte ich jedenfalls für Silvester. Wir haben mit Freunden gefeiert wie in jedem Jahr, und fürs Partybuffet brachten alle was mit. Potluck! – Topfglück, irgendwie passend. Was das neue Jahr bringen wird, wissen wir ja heute auch noch nicht. Am zweiten Tag? Ich alter Topfgucker hoffe natürlich nur auf Gutes. Und auf mehr Gelassenheit. Mehr Gelassenheit wünsche ich mir wirklich. (Einziger guter Vorsatz. Das möchte ich üben.)
Unsere Gastgeberin steht jedenfalls unglaublich auf Süßes. Und ich: Steh‘ total auf die Guglhupf-Form, die ich zu Weihnachten geschenkt kriegte. Neues muß ja immer gleich ausprobiert werden. Also: ein Silvesterhupf! (Hupf, hupf ins neue Jahr.) Ein Backbuch war Teil des Geschenks*, so daß ich nach einem Rezept gar nicht lange suchen mußte.
Meine Wahl: Mohn. Mit Hagebutte. Mohn finde ich immer gut. Und seit ich als Studentin in Bamberg wohnte, hege ich eine heimliche Schwäche für Hagebuttenmarmelade. Nein, also: für Hiffenmark. Ausschließlich für Hiffenmark. Kennt Ihr die köstlichen Krapfen**, die man in Franken mit der süßen Marmelade füllt? Pflaume, Erdbeere, Himbeere… Kann mir alles gestohlen bleiben! Ich will bloß noch Hiffen. Daß ich dafür inzwischen über 400 Kilometer fahren muß, stört mich gelegentlich sehr. (Selber backen? Hab‘ ich schon mal versucht, der Teig war eine Katastrophe. Mit Hefeteig hab‘ ich’s nicht so.)
Die Zutaten für eine Form (etwa 2 l): 180 gr Zucker, 2 Päckchen Vanillezucker, 200 gr Butter, die abgeriebene Schale von 1 Zitrone und 1 El Zitronensaft, 1 Prise Salz, 6 Eier, 300 gr Mehl, 100 ml Milch, 1 Päckchen Backpulver, 1 Paket Mohnback oder die gleiche Menge frischgequetschte Mohnsaat (250 gr), 5 El Hagebuttenmarmelade.
Backzeit im vorgeheizten (!) Backofen bei 180 °C: ca. 55 Minuten, mittlere Schiene. Den Guglhupf, wenn er fertig gebacken ist, etwa eine halbe Stunde in der Form ruhen lassen und dann auf ein Kuchengitter stürzen. Auskühlen lassen und zum Schluß die Glasur aus Hagebuttenmarmelade und Wasser (je 5 El, glattgerührt) über den Kuchen geben.
Aber von Anfang an:
1. Die Backform – eine Guglhupf-Form! – mit Butter ausstreichen und mit Mehl bestäuben.
2. Zucker und Vanillezucker mischen; beides mit der weichen Butter schaumig rühren: 10 Minuten mindestens. Muß hoch hergehen in der Schüssel. – Wer eine Küchenmaschine hat, ist hier klar im Vorteil… Aber: Geduld zahlt sich aus. Der Teig wird am Ende so fluffig… Und cremig. Und läßt sich total gut verarbeiten!
3. Zitronenschale und die Prise Salz unterrühren, dann nach und nach (eins nach dem anderen) die Eier zugeben. Weiter rühren – jeweils so lange, bis das Ei sich vollständig mit der Butter-Zucker-Masse verbunden hat.
4. Mehl und Backpulver in einer weiteren Schüssel mischen und in Portionen, abwechselnd mit der Milch, in die Butter-Zucker-Masse geben. Immer rühren, rühren, rühren. Dann die eine Hälfte des Teigs in die Form füllen und die andere Hälfte mit Mohn und Zitronensaft anreichern. Diese obenauf in die Form geben und mit einer Gabel kreisförmig durchziehen – wie beim klassischen Marmorkuchen. Und dann: ab in den Ofen!
Mit dieser kleinen Köstlichkeit wünscht Euch das Laubenhausmädchen ein ganz granatenstarkes neues Jahr – 2016 wird besser, sprach das Kerzenorakel. Und schlecht war das alte Jahr wahrlich nicht. Aber – Ich glaube dran und halte uns allen die Daumen. Und freue mich noch mehr, wenn Ihr bei mir bleibt. Der erste Blog-Geburtstag naht schließlich auch… Das gibt erst eine Party!
*Das große Gugelhupf-Backbuch, erschienen bei Naumann und Göbel in Köln.
**Andernorts heißen sie Berliner. Oder sogar Pfannekuchen?
das hier ist schon der zweite blog, auf dem ich über hiffenmark lese. bei uns gibt es sowas nciht aber ich bin geneigt im internet einen weg zu finden, so etwas mal zu bekommen 🙂 der guglhupf sieht unglaublich lecker aus!
Dankeschön! Das war er auch…lecker, meine ich. Hagebuttenmarmelade müßtest Du eigentlich auch im Supermarkt bekommen. Ich liebäugele ja immer noch damit, mal welche selbstzumachen, aber das ist ja so aufwendig… 😉 Na, vielleicht.
dann muss ich echt mal die augen offenhalten!
hagebutte und mohn … was für ne klasse kombi!
der kommt auf die liste!
Ja, ich werde den bestimmt auch noch öfter backen… Sobald ich alle anderen Rezepte aus dem Buch getestet habe. 😉 Ein paar herzhafte stehen nämlich auch zur Auswahl!
Yeah, den find ich gut! Mohn geht immer und Gugelhupf auch, richtig gute Kombi also 🙂
Liebe Grüße, Christina
🙂 Ich war auch echt angetan, vor allem, weil der Kuchen hinterher so fluffig war. Man sollte ja meinen, sechs Eier machen’s schwer, aber das ist überhaupt nicht so… 😉 Liebe Grüße zurück!
In Manz, wo ich studiert habe, hießen die Dinger Kreppel! Aber mit Hagebutte sind sie mir nie untergekommen…
Ich seh‘ schon, ich muß doch noch mal einen Back-Versuch starten und Euch mit Krapfen versorgen… 🙂 Die Kombi ist einfach so lecker!