Wißt Ihr, was bei uns im Garten aktuell der absolute Renner ist? – Meine Vogelfutter-Muffins! Ja, Ihr habt richtig gelesen. Meine selbst gemachten „Muffins“ aus Vogelfutter. So fix, wie die kleinen Fettfutterberge aufgefuttert sind, kann ich im Moment gar nicht nachproduzieren.
Daß – und vor allem aus welchen Gründen – ich den Gartenvögeln bei uns das ganze Jahr über Futter anbiete, darüber habe ich vor Jahren schon mal einen längeren Artikel auf dem Blog veröffentlicht (siehe hier). Darin findet Ihr allerlei Wissenswertes zum Thema Vogelfütterung im Allgemeinen und angepasste Ganzjahresfütterung (klingt sperrig, ist aber der Fachbegriff) im Speziellen.
Zurzeit befinden wir uns in der berühmten Übergangsphase. Der Winter ist vorbei – eigentlich –, der Frühling aber noch nicht überall so ganz angekommen. Das natürliche Futterangebot im Garten ist daher recht spärlich, vor allem, weil wir Gärtner*innen ja längst mit dem Aufräumen begonnen haben, die Beete säubern, verblühte Samenstände und braune, vertrocknete Pflanzenteile herausnehmen und so weiter und so fort … Unsere Herzen läßt das höher schlagen: Endlich beginnt die neue Gartensaison! Für die Gefiederten ist die Putzerei dagegen nur so semi, denn in alldem, was wir so dringend auf unseren Komposthaufen entsorgen möchten, finden sie oft noch zu fressen: Samenkörner, überwinternde Insekten … In dem vermeintlich wertlosen Abfall findet sich einiges. Mein Tipp daher: Werft das nicht einfach alles weg! Sucht Euch besser eine ruhige Ecke im Garten, in der Ihr diese Pflanzenreste aufschichten könnt. Dann kommen die Vögel noch dran.
Und: füttert zu. Gerade jetzt, da die Daheimgebliebenen unter den Wildvögeln längst mit dem Nestbau beschäftigt und die ersten Zugvögel wieder an ihrem angestammten Platz gelandet sind, werden die Piepmätze es Euch von Vogelherzchen danken, wenn sie bei Euch was zu Futtern finden. (Und im besten Fall auch eine Wasserstelle, an der sie in Ruhe trinken und ihr Gefieder waschen können. Aber das nur nebenbei.)
In meine Vogelfutter-Muffins schmeiße ich nichts, was ich nicht selbst auch essen würde: erste Regel. Zweite Regel: bitte alle Zutaten in Bio-Qualität und unbehandelt, also nicht gesalzen, nicht geschwefelt und so weiter.
Als Basis verwende ich Kokosfett, das ich bei niedriger Hitze im Topf schmelzen lasse. In das geschmolzene Fett gebe ich in loser Reihenfolge zum Beispiel Hirsekörner, Mohnsaat (ungemalen), geschälte Erdnüsse, Weinbeeren (Rosinen), Sonnenblumenkerne, Amaranth … Die Mischung variiert meist ein wenig, je nachdem, was ich gerade so im Vorrat habe. Wichtig ist nur, dass alle Zutaten gut von Fett bedeckt sind, aber nicht zu sehr darin schwimmen. (Überschüssiges Kokosfett kann eine ziemliche Sauerei verursachen, kann ich Euch verraten. Ich habe das ausprobiert und würde es nicht unbedingt weiterempfehlen.)
Vor dem Abfüllen der noch warmen Fettfuttermasse in die Muffinform lege ich immer noch ein Stück Backpapier in die Vertiefungen ein, das erleichtert am Ende das Herauslösen aus der Form. Und, ganz wichtig: nicht vergessen, ein ausreichend langes Stück Aufhängekordel in die Masse zu stecken oder vielleicht mit einem alten Eßstäbchen oder Zahnstocher ein kleines Loch zu formen, durch das Ihr später eine Schnur fädeln könnt. Wenn die Temperaturen nachts weit genug in den Keller gehen, könnt Ihr Eure Futterberge gut einfach draußen auf dem Balkon oder auf der Terrasse erkalten lassen (am besten mit einem Küchentuch abgedeckt). Wenn nicht, tut es in jedem Fall auch der Kühlschrank.
Noch ein Tipp: Anstelle von Muffinformen könnt Ihr natürlich genauso gut Keksausstecher, kleine Guglhupfformen, ausrangierte Tassen oder Tontöpfchen verwenden. Dann nur darauf achten, dass Ihr gegebenenfalls noch einen kurzen Ast oder Stock mit hineinsteckt, damit für die ganz hungrigen Vögel eine Anflugstange vorhanden ist.