2017. Neue Saison, neues Glück. 14. Januar, draußen: Schneeregen. Alles andere als Gartenwetter. Vor meinem geistigen Auge sehe ich knackigen Salat, knallgrüne Erbsen, köstliche kleine Gurken … Kirschblüten, Heidelbeerknospen … Tomaten! Auf jeden Fall Tomaten. Es heißt ja immer, Geduld sei unter Gärtnern die meistgefragte Tugend. Aber wie lange muß ich denn noch auf den Frühling warten? (– Ernsthaft. Wie lange noch? Hätte ich mir mal doch ’n Abreißkalender gebastelt.)
Diese Frage stelle ich mir jedes Jahr um diese Zeit. Im Kopf habe ich die Beetbelegung im Gemüsegarten dann längst geplant. Dafür brauche ich doch keine Zeichnung! Denke ich. Ich weiß doch noch, wo im letzten Jahr die Kartoffeln standen … (Oder? Ja, na klar. Da.) Ich weiß auch, wo im Staudenbeet vorn an der Laube ich im Frühjahr noch Sonnenhut pflanzen will. Viel mehr Sonnenhut. Daß wir dringend ein Insektenhotel im Garten brauchen, weiß ich auch. Daß den Himbeeren ein ordentliches Gerüst guttun würde … Projekte, Projekte. Mit Rückblicken halte ich mich gar nicht länger auf. Außer vielleicht in Form von guten Vorsätzen für das neue Gartenjahr, in aller Kürze. Salat zum Beispiel. Salat nur noch im Hochbeet oder in mit Stacheldraht mehrfach gesicherten erhöht aufgestellten, ordentlich bewandeten Kisten. Einfache Blumenkästen sind zu viel flach. Ich meine, die Schnecken können ja gerne ein bißchen was kriegen – aber nicht alles. Dieses Jahr würde ich doch gern auch mal selbst von meinem Pflücksalat und meinem Rucola essen. Oder von den Endivien. (Ja ja, selbst schuld, ich weiß. Wir hatten ja sogar extra so einen kleinen Schneckenzaun ums Beet gespannt, aber das hat die Viecher nicht abgehalten. Im Gegenteil. Die Sache mit dem Kupfer und dem Schrecken ist vielleicht doch nur ein Mythos?) Zweiter Vorsatz: Tomaten häufiger düngen, Blütenendfäule vermeiden. Dritter: Zwischen den Dahlien NICHT wieder mulchen. Auf gar keinen Fall. Rasenschnitt ist für Schnecken die reinste Beschleunigungsspur. Das ist eine Erkenntnis, für die ich im letzen Jahr teuer bezahlt habe, mit abgenagten Blütenköpfen nämlich und mit Pflanzen, die am Ende wieder gar nicht mehr gewachsen sind. Obwohl ich meine Dahlien doch extra vorgezogen hatte, um ihnen einen Vorsprung zu verschaffen. Und in Schneckenringe gesetzt! (War mir sehr unangenehm – habe ich Euch gar nicht erzählt.) Vierter: Immer einen Vorrat geeignete Schraubdeckelgläser vorhalten. Wenn alle Beeren auf einmal reifen, kann man gar nicht schnell genug spülen. Und einkochen.
Das ist doch übersichtlich, oder? Laubenhausmädchens Gartenvorsätze. Der fünfte: Vielleicht kommen wir ja dieses Jahr dazu, die Laube ein bisschen ordentlicher zu halten. Für die olle Eckbank wollte ich doch schon immer mal ein paar schöne Kissen beschaffen. Über die Sache mit dem Jäten und so brauchen wir gar nicht reden …
Jedenfalls kombiniere ich jedes Jahr wieder gern altbewährtes Lieblingsgemüse mit Neuem. Keine Saison also ohne Erbsen, ohne Bohnen, ein paar Kartoffelpflanzen, Zucchini, Tomaten. Gurken! Was war das für ein Fest im letzten Sommer, die ersten geschmorten Gurken aus eigener Ernte zu essen. Die müssen also ganz unbedingt wieder her! Radieschen, Küchenkräuter … eigentlich ist das doch alles schon wieder viel zu viel dafür, daß unser Gemüsebeet kaum 20 Quadratmeter hat.

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