Was tun, wenn die Zucchini viel zu groß werden? Ganz einfach. Füllen! Füllen und im Ofen backen oder auf dem Grill – naja, grillen.
Die gegrillten Zucchini, die ich vor Jahr und Tag einmal im Urlaub auf Kreta aß und so köstlich fand, kamen mir jedenfalls in den Sinn, als ich neulich beschloß, gefüllte Zucchini für uns zu machen. (Im Mai 2006 war das … So lange her! Ich war zwei Wochen allein unterwegs und wohnte in einem kleinen Hotel in der Nähe von Kolymbari. Zum Abendessen wurden die Hotelgäste jeden Tag in die Taverne nebenan geschickt, in der sich die Dorfbewohner trafen. Allabendlich Jubel, Trubel, Raki und wunderbares kretisches Essen, von dem ich heute noch manchmal träume. Das war sooo schön!)
Kennt Ihr das auch? Da hat man auf Reisen mal etwas gegessen, an das man sich gern erinnert, und will’s zu Hause nachbauen. Meistens gelingt’s nur so lala, weil man entweder das Rezept nicht kennt oder die richtige Zutaten fehlen oder der Wein doch nicht so gut schmeckt, wenn die Flasche auf dem heimischen Küchentisch steht. Kenn‘ ich alles! (Kann frustrierend sein, sowas.) Zucchini aus dem eigenen Garten sind aber ein guter Start für solche Experimente, frisch gepflückt und fast noch ein bisschen sonnenwarm.
Und ich wußte noch, daß Reis auf jeden Fall eine tragende Zutat in der Füllung der kretischen gegrillten Zucchini war. Also habe ich als erstes Reis gekocht und mir dabei überlegt, was – da ich ja zwei riiieesige Zucchini aus dem Garten mitgebracht hatte – vielleicht noch schmecken könnte. Quinoa? Couscous? Dinkel? Och, warum nicht mal Hirse? Hirse! Der nussige Grundgeschmack der kleinen Körner sollte doch den Geschmack der Zucchini eigentlich gut ergänzen. Nachdem wir’s probiert haben, kann ich sagen: Die Idee war echt nicht schlecht! Hat mir jedenfalls gut geschmeckt, und dem Freund auch.
Und was passte da nun noch dazu? Rote Zwiebel, Stangensellerie samt Selleriegrün, Petersilie – alles aus dem Garten –, Feta. Und ein ganz ordentlicher Schluck gutes Olivenöl. Ich weiß nicht, wie’s Euch geht, aber ich mag ja den herben, etwas salzigen Geschmack von Stangensellerie sehr gern und verwende ihn inzwischen auch als Beigabe in Tomatensaucen oder Ofengemüse. Zu den gebackenen Zucchini hat das ganz hervorragend gepasst. Wenn ich getrocknete Tomaten da gehabt hätte, hätte ich davon vielleicht auch noch eine Handvoll kleingeschnitten und untergemengt. Hatte ich aber nicht – ging auch so. (Es ist ja immer noch Ausnahmezustand und ich versuche, meine Touren in den Supermarkt auf ein Minimum zu begrenzen. Was dann nicht da ist, ist halt nicht da. Find ich auch nicht weiter schlimm, ganz im Gegenteil, das ständige In-den-Supermarkt-Rennen, um noch schnell diese oder jede Kleinigkeit zu besorgen, gehört zu den Dingen, die ich wirklich überhaupt nicht vermisse. Seht Ihr das auch so?)
Sommerglück im Zucchiniüberfluss. Zweierlei Füllungen.
Also, nochmal zum Mitschreiben. Für die kretisch inspirierte Zucchinifüllung braucht Ihr je nach Größe der Früchte eine halbe bis 1 Tasse Reis und/oder Hirse gekocht, 1 kleine rote Zwiebel, 3–4 Stangen Sellerie, Selleriegrün nach Geschmack, Petersilie, ordentlich Feta, 1–2 große Schluck Olivenöl, Salz, Pfeffer, Chillieflocken nach Geschmack.
Backzeit im vorgeheizten Ofen etwa 45 Minuten bei 180 °C (Elektro).
Und so geht’s:
1. Zucchini waschen, halbieren und entkernen. Die Hälften „mit dem Gesicht nach oben“ auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech platzieren.
2. Gemüse für die Füllung putzen und in kleine Würfel (oder feine Scheiben) schneiden. Selleriegrün und Kräuter fein hacken. Den Feta zerkrümeln.
3. Die vorbereiteten Gemüse etwa zu gleichen Teilen mit dem gekochten Reis und/oder der gekochten Hirse mischen. Den Käse zugeben und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Einen guten Schluck Olivenöl untermengen. Nach Geschmack Chillieflocken zugeben.
4. Die Zucchinihälften füllen, im Ofen backen und noch warm genießen. Ganz einfach!
Frische grüne Bohnen, bissfest gegart, passen als Beilage sehr schön dazu. Oder vielleicht ein gemischter Salat? Das überlasse ich Euch – und wünsche guten Appetit!